Laut EU-Vorgabe muss mittlerweile jedes neu zugelassene Fahrzeug über ein Reifendruckkontrollsystem verfügen. Wie sinnvoll diese Regelung ist, zeigt sich vor allem dann, wenn man sich ein wenig mit einschlägigen Statistiken auseinandersetzt. Aus diesen geht hervor, dass sich nur wenige Autofahrer die Mühe machen, regelmäßig den Reifendruck ihres Fahrzeugs zu kontrollieren.
Wusstest du, dass viele Experten dazu raten, besagten Druck einmal im Monat, im Sommer sogar noch öfter, zu checken?
In diesem Artikel erfährst du, warum der richtige Reifendruck so wichtig ist und wie ein Reifendrucksystem funktioniert.
Was kann passieren, wenn der Reifendruck nicht stimmt?
Weicht der Reifendruck von dem jeweils empfohlenen Wert ab, kann sich dies unter anderem dann bemerkbar machen, wenn es nötig wird, das betreffende Fahrzeug – zum Beispiel mit einer Vollbremsung – schnell zum Stehen zu bringen.
Ist der Druck zu hoch oder zu niedrig, fällt es schwer, den Wagen gerade zu halten. Das „Schlingern“, das dann auftreten kann, wird schnell zum zusätzlichen Sicherheitsrisiko.
Zudem sorgt ein falscher Reifendruck unter anderem dafür, dass…:
- das Auto mehr Sprit als nötig verbraucht
- ein Reifen, gerade bei zu niedrigem Druck, platzen kann.
Du siehst: Es gibt mehrere Gründe, die dafürsprechen, hier aufmerksam zu sein. Die nötige Unterstützung liefert ein Reifendruckkontrollsystem.
Aktives oder passives Reifendruckkontrollsystem: Worin liegt der Unterschied?
Die Einführung der Pflicht eines Reifendruckkontrollsystems hat den Alltag auf den Straßen sicherer gemacht. Immerhin sind die besagten Systeme dazu in der Lage automatisch den Druck der Reifen zu kontrollieren, ohne, dass es hierzu ein aktives Eingreifen des Fahrers bräuchte.
Stellt das System eine Abweichung fest, erscheint ein entsprechender Hinweis (untermalt von einem Geräusch) im Display.
Je nach Auto und Hersteller wird in den Fahrzeugen entweder ein aktives oder ein passives Reifendruckkontrollsystem verbaut. Aber wie unterscheiden sich beide Varianten eigentlich voneinander?
Das aktive/ direkte Reifendruckkontrollsystem
Beim aktiven/ direkten Reifendruckkontrollsystem sitzen die Sensoren, die den Reifendruck messen direkt am Reifen. Ihre Aufgabe ist es hier, die ganze Zeit über die Temperatur und den Druck des Reifens zu messen und die entsprechenden Daten an das Steuergerät zu schicken. Fällt der Druck unter eine bestimmte Marke, ertönt ein Warnsignal. Hierbei ist es vollkommen unerheblich, ob der betreffende Reifen auf einmal viel Druck oder langsam und immer wieder nur ein wenig Druck verliert.
Damit die Sensoren korrekt arbeiten können, ist es unerlässlich, dass sie korrekt installiert werden.
Das passive/ indirekte Reifendruckkontrollsystem
Hierbei handelt es sich in gewisser Weise um den „Klassiker“ der Reifendruckkontrollsysteme. Das System nutzt die ABS-Sensoren, um die entsprechenden Werte zu ermitteln.
Die Basis für die Errechnung des Reifendrucks bildet der Außendurchmesser des Reifens. Wenn dieser sinkt, befindet sich auch weniger Druck im Reifen. Und auch hier erhält der Fahrer direkt eine Rückmeldung beziehungsweise eine Warnung.
Das Problem: Die klassische, passive/ indirekte Variante ist deutlich ungenauer als das aktive/ direkte Reifendruckkontrollsystem. Es informiert den Fahrer nur darüber, DASS ein Reifen, aber nicht WELCHER Reifen an Druck verliert.
Mittlerweile wurde jedoch auch hier nachgebessert. So gibt es Sensoren, die zur Traktionskontrolle eingesetzt werden. Und weil es vom Reifendruck abhängig ist, wie Reifen und Felge schwingen, deutet eine Veränderung dieses Schwungs auch auf eine Veränderung im Druck hin. Auf Grundlage dieser Technik lässt sich dann auch sagen, welches Rad betroffen ist.
Seit einiger Zeit basiert das System der passiven Option auf einer Mischung zwischen der alten und der neuen Variante. Eines ist jedoch nach wie vor gleichgeblieben: Die Messung funktioniert nur dann, wenn das betreffende Fahrzeug fährt. Hinzu kommt, dass der Fahrer während der Fahrt nicht den genauen Druck in bar abrufen kann. Er wird nur informiert, wenn sich besagter Druck verändert hat. Wenn du den Druck dann an der Tankstelle wieder erhöht hast, musst du den neuen Wert im Bordcomputer bestätigen. Dieser gilt dann als Ausgangslage.