Nachhaltigkeit gewinnt in allen Lebensbereichen zunehmend an Bedeutung, und die Automobilindustrie bildet da keine Ausnahme. Reifen und Felgen spielen eine zentrale Rolle in jedem Fahrzeug und haben sowohl in der Herstellung als auch im Gebrauch einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt. Umweltbewusste Fahrer können jedoch zahlreiche Maßnahmen ergreifen, um die Nachhaltigkeit in diesem Bereich zu steigern – ohne dabei Abstriche bei Sicherheit und Fahrkomfort machen zu müssen.
Nachhaltige Materialien bei der Reifenherstellung
Reifen sind mehr als nur runde Gummiringe – sie sind hochentwickelte Produkte, die aus verschiedenen Materialien bestehen. Das Hauptmaterial in Reifen ist Naturkautschuk, der überwiegend in Ländern wie Thailand, Indonesien und Vietnam gewonnen wird.
Naturkautschuk: Der wichtigste Rohstoff
Naturkautschuk stammt aus dem Milchsaft des Kautschukbaums (Hevea brasiliensis) und macht einen bedeutenden Anteil der Gummimischung in Reifen aus. Diese Bäume wachsen in tropischen Regionen. Naturkautschuk hat hervorragende elastische Eigenschaften und ist deshalb ein unverzichtbarer Bestandteil von Reifen. Er sorgt für die notwendige Flexibilität, Griffigkeit und Haltbarkeit. Der Anbau von Kautschukbäumen kann nachhaltiger gestaltet werden, indem Plantagen verantwortungsbewusst bewirtschaftet werden und auf Monokulturen verzichtet wird.
Synthetischer Kautschuk und Recyclingmaterialien
Neben Naturkautschuk kommt auch synthetischer Kautschuk zum Einsatz, der aus Erdöl hergestellt wird. Dieser synthetische Kautschuk wird oft verwendet, um die Eigenschaften des Naturkautschuks zu ergänzen oder um spezielle Anforderungen zu erfüllen, wie z.B. höhere Hitzebeständigkeit.
Ein besonders nachhaltiger Ansatz ist die Verwendung von recyceltem Gummi. Altreifen können wiederaufbereitet werden, um neues Material für die Reifenherstellung zu gewinnen. Dieser Prozess reduziert den Bedarf an neuem Rohmaterial und verringert die Menge an Abfall, der auf Deponien landet – allerdings ist der Anteil an Recyclingmaterial aktuell vergleichsweise gering.
Nachhaltige Felgen: Materialien und Herstellungsverfahren
Auch bei Felgen gibt es Möglichkeiten, die Umweltbelastung zu reduzieren. Die Auswahl des richtigen Materials und die Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Produktion sind entscheidend.
Aluminium- vs. Stahlfelgen
Felgen bestehen üblicherweise aus Aluminium oder Stahl. Aluminiumfelgen sind meist leichter als Stahlfelgen, was den Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs reduziert. Allerdings ist die Herstellung von Aluminium energieintensiv. Eine nachhaltigere Alternative ist die Verwendung von recyceltem Aluminium, das weitaus weniger Energie benötigt. Stahlfelgen andererseits sind schwerer, aber robuster und oft auch langlebiger, was sie zu einer guten Wahl für umweltbewusste Fahrer macht. Stahl ist zudem günstig und der Recyclingkreislauf ist bereits bestens etabliert.
Längere Lebensdauer durch richtige Pflege und Wartung
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeit ist die Lebensdauer von Reifen und Felgen. Je länger diese Komponenten genutzt werden können, desto weniger müssen sie ersetzt werden, was Ressourcen und Energie spart. Die richtige Pflege der Reifen beginnt mit der regelmäßigen Überprüfung des Luftdrucks. Ein optimaler Reifendruck verringert den Rollwiderstand und verlängert die Lebensdauer der Reifen. Auch das regelmäßige Wechseln der Reifen zwischen Vorder- und Hinterachse kann zu einer gleichmäßigeren Abnutzung und damit einer längeren Nutzungsdauer beitragen.
Felgenpflege
Nicht nur die Reifen, auch die Felgen sollten regelmäßig gereinigt und auf Beschädigungen überprüft werden. Insbesondere Aluminiumfelgen sind anfällig für Kratzer und Korrosion, die durch Straßensalz im Winter begünstigt werden. Eine schützende Lackierung kann helfen, die Lebensdauer der Felgen zu verlängern. Die richtige Lagerung von Reifen und Felgen spielt ebenfalls eine große Rolle. Sie sollten an einem kühlen, trockenen Ort in liegender Position gelagert werden, um Materialschäden zu vermeiden.
