Wer an seinen nächsten Reifenwechsel denkt, denkt oft unweigerlich an Wagenheber, das Montieren im Allgemeinen und vielleicht auch daran, sich in aller Ruhe mit seinem Wagen zu beschäftigen.
Leider gerät hierbei immer wieder in Vergessenheit, dass es auch zwischendurch wichtig ist, einige Details rund um Räder und Reifen nicht aus den Augen zu verlieren. Ob ein Autofahrer sicher unterwegs ist, ist unter anderem davon abhängig, ob beim Reifenwechsel Wert auf das richtige Drehmoment gelegt wurde. Einfach „irgendwie“ festzuziehen, wäre falsch.
Abgesehen davon solltest du dir in regelmäßigen Abständen Zeit nehmen, um den richtigen Sitz deiner Räder zu kontrollieren. Und auch hier ist es das Drehmoment, das zu einem der entscheidenden Faktoren wird.
Wenn das Drehmoment nicht stimmt: Kann ein Reifen abfallen?
Sicherlich handelt es sich hierbei um eine der meistgestellten Fragen überhaupt: Kann ein Reifen abfallen, wenn beim Reifenwechsel nicht auf das richtige Drehmoment geachtet wurde? Die einfache, aber beruhigende, Antwort: Nein. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Rad „einfach so“ abfällt, weil es nicht richtig festgezogen wurde, ist sehr gering.
Abgesehen davon wirst du es hören, wenn ein Rad lose ist. So deuten Klopfgeräusche darauf hin, dass etwas nicht stimmt. In diesem Fall solltest du direkt rechts ranfahren und alle Radmuttern überprüfen. Wenn du dir unsicher bist, rufst du dir professionelle Hilfe.
Die Sache mit dem Drehmomentwert
Um die Radmuttern fest- beziehungsweise nachzuziehen, brauchst du einen Drehmomentschlüssel. Ziehe die einzelnen Muttern aber auf keinen Fall „so fest wie möglich“ an, sondern achte auf den sogenannten Drehmomentwert. Dieser unterscheidet sich von Auto zu Auto/ von Felge zu Felge und gibt an, wie viel Kraft du aufwenden musst, um die Felgen festzuziehen.
Basierend hierauf, sind die Schrauben dazu in der Lage, das Rad genau dort zu halten, wo es hingehört – unabhängig davon, ob der Weg über eine eher unebene Straße oder über eine Autobahn führt.
Es gilt:
- Ziehst du die Muttern zu fest, reißen sie im schlimmsten Fall ab.
- Ziehst du die Muttern nicht fest genug, können sie sich während der Fahrt lösen.
So findest du das richtige Drehmoment
Die obigen Informationen zeigen, wie wichtig es ist, das richtige Drehmoment zu kennen – vor allem dann, wenn du dich selbst um die Kontrolle und das Wechseln deiner Reifen kümmerst.
Für die entsprechenden Informationen wirfst du einfach einen Blick in das Handbuch deines Fahrzeugs. Dort ist unter anderem das richtige Drehmoment vermerkt. Details, die hierbei eine wichtige Rolle spielen, sind:
- das jeweilige Modell
- die Bauart der Felgen
- die Felgengröße
- die Anzahl der verwendeten Schrauben.
Vorsicht beim Wechsel auf andere Felgen!
Andere Felgen können ein anderes Drehmoment bedeuten. Immerhin ändern sich durch den Wechsel auch die „Grundvoraussetzungen“. Alle Infos, die in diesem Zusammenhang relevant werden, kannst du dem jeweiligen Felgengutachten entnehmen.
Gleichzeitig musst du daran denken, die neue Felgengröße beim nächsten Besuch beim TÜV im Fahrzeugschein eintragen zu lassen.
So kontrollierst du den Sitz der Radmuttern
Wenn du den Sitz deiner Radmuttern regelmäßig kontrollierst, sorgst du dafür, dass du noch etwas sicherer unterwegs bist. Immerhin können sich die Muttern nach einiger Zeit lösen. Um sie nachzuziehen, gehst du wie folgt vor:
- Schalte in den ersten Gang und ziehe die Handbremse an.
- Checke den Drehmomentwert in den Unterlagen und stelle den Drehmomentschlüssel entsprechend ein.
- Nun ziehst du die Schrauben (über Kreuz) nach.